Wie findet man den richtigen Gartenbauer?

Sie haben Gartenprojekt? Eines, das vielleicht schon längere Zeit vor sich hinschlummert? Vielleicht haben Sie auch die Freude am Gärtnern etwas verloren oder es fehlt Ihnen schlichtweg die Zeit dazu. Oder haben Sie einfach mal Lust auf etwas Neues? Vielleicht hat Sie ja sogar bereits ein Bild oder ein realer Garten inspiriert. Einer, der vielleicht weniger pflegeintensiv ist. Oder ein lauschiger Naturgarten? Ein Garten ist ein Ort der tausend Möglichkeiten!

Wie findet man den richtigen Gartenbauer?
Wie findet man den richtigen Gartenbauer?

Garten – eine Oase der Natur

Begibt man sich in den Garten, besteht immer die latente Gefahr, dass man nicht mehr so schnell wieder herauskommt.

Zum einen, weil es einfach erholsam ist, im Grünen zu sitzen oder zu liegen und das bei natürlichem Tageslicht. Je nach Jahreszeit in der wärmenden Sonne oder im kühlen Schatten. Alleine oder zusammen mit lieben Menschen.

Zum anderen ist es das Hegen und Pflegen der Pflanzen, das Lockern der Erde, das Säen, Pflanzen, Giessen, Zurückschneiden, Aufbinden, Mähen etc., das einen ganz schön auf Trab halten kann. In einem Garten gibt es einfach immer etwas zu tun. Es sei denn, man hat ihn von Anfang an so geplant und gestaltet, dass man ihn zu weiten Teilen sich selbst überlassen kann.

Gartenplanung – der erste Schritt zur gewünschten Gartenwonne

Ein Garten, der Freude bereiten soll, muss von Anfang an gut geplant werden. Dies ist eine sehr umfassende Angelegenheit, wo vieles im Voraus bedacht werden will.

  • Welchen Standort hat ein Garten und welche Gestaltungsmöglichkeiten?
  • Welche Bedürfnisse sind vorhanden?
  • Wie arbeitsintensiv darf er sein?
  • Pflege selbst übernehmen oder auswärts geben?
  • Soll der Garten kindergerecht sein?
  • Wieviel Sichtschutz ist erforderlich?
  • Muss für Schatten gesorgt werden?
  • Ziergarten und/oder Nutzgarten?
  • Geordneter oder eher natürlicher Stil?
  • Welches Budget steht zur Verfügung?
  • Etc.

Es gilt, möglichst viele Informationen zusammenzutragen und das beansprucht Zeit und Mumm.

  • Verspürt man dazu Lust oder fühlt es sich eher mühsam an?
  • Macht man es hobbymässig gerne oder ist es eher eine lästige Pflicht?

Sich im Internet schlau machen, Fachartikel lesen, in Gartenillustrierten schmökern – das kann einen so richtig beflügeln oder aber auch verwirren und ermüden.

Gartenprojekt selbst anpacken oder einen Gartenbauer engagieren?

Möchte man sich bei der Gartengestaltung oder -pflege Unterstützung holen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten: Verwandte, Bekannte, Allrounder, Rentner oder auch professionelle Gartenbauer.

Während der Unterhalt meist eine Fleissangelegenheit ist, erfordert das Planen und neu Erstellen vieler Gartenelemente einiges an Erfahrung. Lässt man Fachleute ans Werk, kann man sich unter Umständen viele Fettnäpfchen ersparen.

Gartenprojekt selbst anpacken oder einen Gartenbauer engagieren
Gartenprojekt selbst anpacken oder einen Gartenbauer engagieren

Gartenprofis wissen, worauf es ankommt

Erfahrung ist Gold wert – in allen Lebensbereichen. Gartenbauer lernen ihr Handwerk von Grund auf.

Sie wissen, welche Pflanzen an welchem Standort gedeihen, welche sich miteinander vertragen und welche wann und wie blühen.

  • Wo erforderlich, bauen sie Wurzelsperren ein, damit gewisse Pflanzen nicht den ganzen Garten in Besitz nehmen und am liebsten auch noch den des Nachbarn.
  • Bereits bei der Planung sehen sie den späteren Pflegeaufwand voraus, z.B das Laubrechen unter Bäumen oder Hecken.
  • Sie kennen sich mit Bodenverhältnissen aus und wissen um die Stolpersteine beim Plattenlegen oder Bäume Pflanzen.
  • Professionelle Gartenbauer wissen um das örtliche Klima, können Machbarkeiten abschätzen und aus ihrem Erfahrungsschatz verschiedene Möglichkeiten vorschlagen, die ein Laie vielleicht nicht sieht.
Professionelle Rasenpflege durch den Gartenbauer
Professionelle Rasenpflege durch den Gartenbauer

Beispiel professionelle Rasenpflege

Der Rasen ist ein Paradebeispiel der Gartenpflege.

Damit er gut gedeiht, muss er regelmässig geschnitten werden, am besten alle 7 – 10 Tage. Je mehr er gedüngt wird, desto besser kann er sich von Strapazen wie spielenden Kindern oder tollenden Hunden erholen, desto schneller wächst er aber auch und muss wieder gemäht werden.

Das Vertikutieren ist ebenfalls eine wichtige Massnahme bei der Rasenpflege. Dabei werden Moos und Unkräuter entfernt, damit wieder Luft, Wasser und Nährstoffe an die Graswurzeln gelangen. Um einen dichten und widerstandsfähigen Rasen zu geniessen, empfiehlt sich dies mindestens einmal im Jahr.

Trotzdem kann es vorkommen, dass die Erde sich an besonders beanspruchten Stellen stark verdichtet und in der Folge kahl wird. Ein Nachsäen gestaltet sich hier schwierig. Dafür gibt es die Möglichkeit der Aerifizierung. Eine rasenmäherähnliche Maschine entfernt mit ihren hohlen Zinken kleine Zylinder aus der Erde. Diese werden im Anschluss mit Sand gefüllt und durch diese lockeren Kanäle können die Wurzeln wieder mit allem Nötigen versorgt werden.

Genau in solchen Fällen ist es natürlich herrlich, auf einen regionalen Gartenprofi zählen zu können.

© raeber-blog.ch, 16.8.2024, Autorin: Tabea Räber, Hobbygärtnerin

Das Thema Gartenbau auf raeber-blog.ch

und im Web

Totholz im Kreislauf der Natur

Ein Garten bedeutet Lebensraum. Es grünt und blüht. Vorteilsweise tummelt sich auch allerlei Getier: summende Bienen, zwitschernde Vögel, gaukelnde Schmetterlinge und scheue und meist verborgene Blindschleichen. Ein kleines Paradies! Der Kreislauf der Natur umfasst neben üppigem Wachstum ebenso das Vergehen. Es ist ein Geben und Nehmen. Ein Kommen und Gehen.

Die Themen in diesem Artikel:

Totholz fördert viel Leben
Totes Holz weckt neues Leben

Von der Notwendigkeit der Biodiversität

Wir Menschen sind ebenfalls in den Kreislauf der Natur eingebunden. In unserer modernen Zivilisation ist dies zwar nicht so direkt spürbar. Wir stehen weit oben in der Nahrungskette. Doch sind die unteren Schichten nicht mehr intakt, angefangen bei der kleinsten Bakterie, über die Pflanzen bis hin zu den Wirbeltieren, beginnt das gesamte Ökosystem zu wanken. Und wir mit ihm!

Die Natur muss so gut wie möglich intakt bleiben, damit wir weiterhin frische Luft atmen und sauberes Wasser trinken können, um nur zwei Aspekte zu nennen.

In diesem Artikel richten wir die Aufmerksamkeit einige Stufen «tiefer», nämlich auf die Ressource Totholz.

Was ist Totholz

Bei Waldspaziergängen fällt mir immer wieder auf, dass der Boden nicht mehr so «aufgeräumt» ist wie noch vor einigen Jahren. Da liegen und stehen Stämme, Äste und Strünke jeglichen Alters wahllos herum. Totes Holz. Und dies bedeutet Leben für zahlreiche Tierarten, ebenso für Moose, Flechten und Pilze.

Totholz: Leben für zahlreiche Tierarten, ebenso für Moose, Flechten und Pilze
Totholz als Nahrungsquelle für zahlreiche Tierarten

Totholz fördert Leben

  • Diverse Vogelarten bauen Nisthöhlen in morschen Bäumen oder nutzen zum Brüten bereits bestehende Hohlräume.
  • Kleinsäuger, wie zum Beispiel Fledermäuse, finden in Totholz ein Tagesversteck sowie geschützten Raum für die Kinderstube oder den Winterschlaf.
  • Insekten wie Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer etc. nutzen Totholz als Nahrungsquelle, Brutstätte und Schutzraum.
  • Dazu gesellen sich noch verschiedene Amphibien und Reptilien.
Im Totholz nisten auch Vögel wie der Zaunkönig
Im Totholz nisten auch Vögel wie der Zaunkönig

Was Totholz wertvoll macht

  • Grösse

Grosse Baum- und Wurzelstrünke zersetzen sich langsam und sind, wie oben beschrieben, ein idealer Lebensraum für Lebewesen aller Art.

  • Liegend und stehend

Totholz ist in liegender wie stehender Form wertvoll.

  • Nachbarschaft zu naturnahen Lebensräumen

Befindet sich das Totholz in oder neben naturnahen Lebensräumen (z. B. einer Wildhecke), dient dies der Vernetzung und hilft, verschiedene Bedürfnisse der Tiere auf kleinem Raum abzudecken (z. B. Versteck und Nahrungssuche).

  • Alter

Bleibt das Totholz mehrere Jahre ungestört, wird es in den verschiedenen Zerfallsphasen von unterschiedlichen Arten genutzt.

Totholz im eigenen Garten

Wer den Kreislauf der Natur unterstützen möchte, kann in seiner nächsten Umgebung mit einfachen Massnahmen viel bewirken.

Wenn ein Baum gefällt werden muss, können Sie diesen auch in einer beliebigen Höhe fällen (z. B.  2m) und den Rest stehen lassen, vielleicht als Kletterhilfe für Wildrosen, Efeu o. Ä.

Fällt ein Sturm in Ihrem Garten einen Baum oder fällt ein grosser Ast herunter, lassen Sie das Holz liegen oder deponieren Sie es an einer geeigneten Stelle.

Stehendes Totholz kann auch ganz bewusst im Garten aufgestellt werden. Grössere Holzstämme sollte man eingraben (Loch mit Wandkies füllen), kleinere Holzscheiben können an geschützter Stelle platziert werden. Gegebenenfalls einige Löcher hineinbohren, so werden sie rasch besiedelt.

Achtung: Totholz wird mit der Zeit brüchig! Bei stehenden Strukturen ist es wichtig, die Stabilität regelmässig zu kontrollieren.

Totholz eignet sich auch als Einfassung von Beeten oder um individuelle Skulpturen zu errichten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Auch Brennholz ist Totholz. Stapeln Sie Ihr Brennholz vorzugsweise an einem überdachten Standort mit Süd-Ost-Ausrichtung. Scheite bitte vorsichtig entnehmen, es könnten sich Fledermäuse dazwischen aufhalten.

Was vermeiden

Holz von invasiven Neophyten (Robinie, Götterbaum, Kirschlorbeer) ist ungeeignet, da die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass es neu ausschlägt.

Pflegen sie Randbereiche um Kleinstrukturen am besten von Hand, da sie reich besiedelt sein können. Was kreucht und fleucht ist Ihnen dankbar, wenn Sie mit dem Rasenmäher etwas Abstand halten. Auch Fadenmäher gefährden bodennahe Tiere.

© Autorin: Tabea Räber

Quelle: Berner Praxishandbuch Biodiversität. Natur braucht Stadt. Sabine Tschäppeler und Andrea Haslinger

Weiterführende Informationen: «Totholz im Wald, Entstehung, Bedeutung und Förderung» der WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft): totholz.wsl.ch/de

Das Thema Bäume und Totholz im Web und auf raeber-blog.ch