Gefälschte Inkasso-Schreiben und wie man darauf reagieren soll

Dass Inkasso-Schreiben für Konsumenten ein rotes Tuch sind, hat verschiedene Gründe. Ein Inkasso-Berater, der den richtigen Ton nicht findet oder ein Brief mit einer Zahlungsforderung, die einen gar nicht betrifft, sind zwei typische Gründe, warum Inkasso ein emotionales Thema sein kann. Solche Fälle sind zwar eher selten. Es sei den, Betrüger nützen die Unsicherheit von Konsumenten aus.

Inkasso-Schreiben und wie man darauf reagieren soll
Genauer hinsehen, bei Inkasso-Forderungen.

Achtung vor Betrügern

«Mit gefälschten Inkasso-Schreiben machen Unbekannte jagd auf Geld.» warnte die Schwyzer Kantonspolizei im April 2015. Der Absender, die sogenannte TCR International, hatte Inkasso-Schreiben versendet, in der Absicht, Geld von den Angeschriebenen zu erhalten. Solche Schreiben können getrost vernichtet werden.

Wie erkennt man, ob ein Inkasso-Schreiben echt oder gefälscht ist?

Jeder Mensch weiss in der Regel, ob und wo er etwas bestellt hat. Wenn dem nicht so ist (jedem kann mal etwas untergehen), empfiehlt sich eine Abklärung. Aber nur dann, wenn der Inkassofirma-Absender und das angegebene Bankkonto glaubwürdig sind. Die Luzernerzeitung.ch empfiehlt, sich die IBAN Nummer genau anzusehen. Dort sei es besonders leicht zu erkennen, wohin das Geld zu überweisen ist. Die Buchstaben am Anfang geben das Land an, in dem der Empfänger sein Konto hat. Bei Unsicherheiten kann man sich via Internet informieren. Zum Beispiel bei Google News oder in der Suchmaschine selbst. Einfach den Namen des Unternehmens eingeben und dann nachforschen.

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Inkassobetrug wird immer wieder versucht

Eine andere Meldung spielt sich in Deutschland ab. Anfang August scheint eine angebliche Anwaltskanzlei aus London Geld eintreiben zu wollen. Ihr Bankkonto ist in Rumänien. Für die Schuldner seien Beträge um die 750 Euro offen. Die Kanzlei biete zur Erledigung der Forderung einen Vergleich in Höhe von 323 Euro an. Sie verspreche, nach ordnungsgemässer Zahlung, die Restforderung zu erlassen. Erfolge jedoch keine Zahlung, würde die Zahlungsaufforderung gerichtlich geltend gemacht werden.

Inkasso ist ein Spiel mit Unsicherheit und mit Angst und Druck. Niemand möchte vor Gericht kommen und dessen Kosten tragen müssen, geschweige denn, einem Urteil ausgesetzt zu sein. «Das kann teuer werden… » Diese Art der Kommunikation ist ausgesprochen fies, weil nur unwissende und unsichere Menschen darauf hereinfallen. Doch woran erkennt man seriöse Inkasso-Firmen? Seriöse erwähnen mindestens bestimmte Pflichtangaben wie den Namen und die Firma des Auftraggebers, den Vertragsgegenstand und das Datum des Vertragsschlusses.

Quellen:

Warum es ein Forderungsmanagement einfach braucht

Warum Forderungsmanagement zielführend ist

Kauf heut, zahl morgen…
…oder übermorgen oder notfalls auch gar nicht.

Viele Konsumenten brauchen – egal ob sie es sich leisten können oder nicht – stets das neueste iPhone, den flachsten Fernseher, das leichteste Notebook, die beste Velogangschaltung, die coolste PlayStation oder Xbox oder den tollsten Urlaub an den aussergewöhnlichsten Orten der Welt.

Da das Geld auf dem Konto oft nicht ausreicht, um diese Anschaffungen zu bezahlen, wird einfach auf Pump gelebt. Schliesslich ist dies ja heutzutage immer leichter möglich.

Warum es ein Forderungsmanagement einfach braucht
Warum es ein Forderungsmanagement einfach braucht

Bezahlung auf Raten ist «selbstverständlich»

Kredite werden heutzutage nicht nur aufgenommen, um grosse Anschaffungen, wie beispielsweise ein Auto oder ein Eigenheim, zu finanzieren. Die Waschmaschine, der Kühlschrank, ja selbst die neuen Zähne werden nicht mehr bar bezahlt. Die Bezahlung mit einer Kreditkarte, auf Rechnung oder Zahlung auf Raten hat sich in unserer Gesellschaft immer mehr durchgesetzt.

Ermöglicht haben dies Industrie und Handel, um ihre Umsätze zu steigern. Ohne Rücksicht darauf, dass die neuen Finanzierungsmöglichkeiten viele Menschen in den finanziellen Ruin stürzen können.

Hast Du was, bist Du wer!

Zu wenige Menschen sind in der Lage, sich über ihr Sein, ihr Wissen oder ihr Können zu definieren. Das ist eine traurige Entwicklung.

Ganz nach dem Motto «Hast Du was, bist Du wer!» denken sie, dass sie von ihrem Umfeld nur dann akzeptiert werden, wenn sie das neue Smartphone, das superflache Tablet oder die neuen Veneers oder Lumineers (beides Keramikverblendungen für Zähne) mit einem strahlenden Lächeln – ja, auch dank der Finanzierung beim Zahnarzt – vorweisen können.

0-%-Finanzierung für Privatkunden

Möbelhäuser, Autohäuser, Elektronik-Fachmärkte, Veloläden, ja sogar Fachmärkte für Motoradbekleidung bieten ihren Kunden die Möglichkeit, sich «sofort Wünsche zu erfüllen»:

Eine 0-%-Finanzierung mit einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten – sprich, ein zinsloser Kredit – macht’s möglich.

Statt also – wie ehedem – zuerst zu sparen und dann zu kaufen, kauft man erst und spart danach. Wenn es dann jedoch beim Kunden mit dem nachträglichen Sparen und dem Abzahlen des Kredits – häufig sind es sogar mehrere – nicht klappt, müssen die Kreditoren schauen, wie sie an ihr Geld kommen.

Forderungsmanagement, ein Muss für Unternehmen
Schulden müssen irgendwann bezahlt werden.

Forderungsmanagement statt «Schlägertrupp»

Natürlich wird dem Schuldner vom Gläubiger kein Schlägertrupp auf den Hals gehetzt. Viel zielführender ist es, das Forderungsmanagement an ein Dritt-Unternehmen abzugeben. Dieses wendet dann professionelles Schuldenmanagement an. Dem Schuldner werden Wege aufgezeigt und Pläne ausgearbeitet, wie die Ausstände zurückgezahlt werden können.

Nur wenn keine Zusammenarbeit mit dem Schuldner möglich ist, sollten rechtliche Schritte eingeleitet werden.

Weiterführende Links zum Thema Forderungsmanagement

Inkasso: Das Problem mit den unbezahlten Rechnungen

Wie Schweizer KMU von Inkassounternehmen entlastet werden können.

Das Zahlverhalten der Schweizerinnen und Schweizer hat sich mit der Finanzkrise dramatisch verschlechtert. Gehörte der Inkassobedarf in der Schweiz einst noch zu den niedrigsten Europas, so haben wir in den Jahren 2008 bis 2010 eine jährliche Steigerung von rund 25 % erlebt. Dies entspricht einem Forderungsvolumen von knapp 1.5 Milliarden Franken – pro Jahr.

Der Verband der Inkassotreuhandinstitute vsi schreibt auf seiner Webseite (Stand 2019): «Die im Verband Schweizerischer Inkassotreuhandinstitute (vsi) organisierten Unternehmen sind für das Inkasso von über 10 Milliarden Schweizer Franken zuständig. Jährlich kassieren die Inkassounternehmen rund 700 Millionen Franken ein.»

Inkassounternehmen bieten Unternehmen massive Entlastung
Inkassounternehmen bieten Unternehmen eine massive Entlastung

Besonders jüngere Menschen sind in Gefahr, sich zu verschulden

Als Inkassofall gilt, wenn eine Rechnung nach der zweiten Mahnfrist noch immer nicht beglichen wurde. Solche Zahlverzögerungen oder Zahlverweigerungen sind in den Kantonen Genf und Basel-Stadt sowie Waadt und Neuenburg besonders hoch.

Vor allem Personen zwischen 18 und 34 sind gefährdet, sich zu verschulden. Je älter, je stabiler das soziale Netz, je besser die Ausbildung und je höher das Einkommen, desto kleiner das Risiko einer Verschuldung.

Zahlungsausfälle können KMU existenziell gefährden

Offene Rechnungen von Privatpersonen sind besonders für Kleinere und Mittlere Unternehmen ein grosses Ärgernis. Insbesondere Online-Dienste gehen bei jungen Menschen ein erhöhtes Risiko ein, dass die Rechnung auch nach 2 Mahnungen nicht bezahlt wird.

Obschon die Zahlungsausfälle mit 1.15 % relativ tief liegen, bedeuten diese immense Schäden für den Händler. Sie verursachen Verluste und zum Teil existenzbedrohende Liquiditätsengpässe.

Dies gilt speziell für jüngere Firmen und Start-ups. Viele von ihnen haben keine eigene Inkasso-Abteilungen und leiden stark unter der finanziellen Belastung durch ihre Schuldner.

Inkassounternehmen bieten Unternehmen massive Entlastung

Für die Frage, ob man als Unternehmer mit einem externen Inkassounternehmen zusammenarbeiten soll, spielt die eigene Grösse keine Rolle. Es ist vielmehr die Frage, ob intern Zeit, Kapazität und Interesse vorhanden ist, um sich das notwendige Spezialwissen anzueignen. In vielen Fällen ist dem nicht so.

Damit sich das KMU weiter auf seine Kernkompetenzen konzentrieren kann, ist die Entlastung durch ein Inkassobüro, das die Einforderung der überfälligen Beträge übernimmt, Gold wert.

Nicht selten reicht auch schon der blosse Hinweis auf den Inkassopartner, um dem Schuldner Beine zu machen.

Ziel ist, dass der Schuldner Kunde bleibt

Die durch das Inkassounternehmen anfallende Kosten werden in der Regel dem Schuldner belastet. Spezialisierte Inkassoservices können in komplexeren Fällen auf ein breites Netzwerk und auf Erkenntnisse aus ähnlichen Fällen innerhalb des Unternehmens zurückgreifen.

Ein seriöses Inkassobüro sieht sich primär in der Vermittlerrolle zwischen Unternehmen und dem Schuldner. Ziel ist es letztendlich immer, den Kunden zu behalten.

Zusätzlicher Lesetipp zum Thema Inkasso:

Raeber-Blog.ch: Die Bedeutung der Inkasso-Unternehmen für die Volkswirtschaf