Gartengestaltung – jeder so, wie er mag 

Ein Garten bedeutet ein Stück Natur, ein Wohnraum im Freien. Er widerspiegelt ein Stück weit auch die Menschen, die ihn pflegen. Dies im Sinn einer Visitenkarte. Es gibt sehr strukturierte Gärten, wo alles in Reih und Glied geordnet ist. Die Grenzen sind klar definiert, darunter auch, was Kraut und was Unkraut ist. Diese Gärten strahlen aus, dass hier ordentliche und fleissige Menschen leben.

Einen Garten ganz struktieriert planen und gestalten
Den Garten struktieriert planen und gestalten

Andererseits gibt es wilde Gärten, eher schon verwildert, wo sich niemand gross darum zu kümmern scheint und die Natur sich ihren Platz zurückzuerobern beginnt.

Zwischen diesen beiden Extremen befinden sich noch unzählige Zwischenvarianten. Je nach Geschmack und gesetzten Prioritäten.

Der Garten bei unseren Vorfahren

In früheren Zeiten war ein Garten ein Stück Kultur inmitten der rauen Natur. Er bot einen Raum der Sicherheit im Gegensatz zu draussen, wo hinter jedem Baum ein wildes Tier lauern und unter jedem Stein eine Schlange versteckt sein konnte.

Eine Schlingnatter im Naturgarten
Eine Schlange im Naturgarten

Der Garten heute

In unserer Zeit haben wir eine völlig andere Situation! Schlangen und andere Wildtiere sind eher von der Ausrottung bedroht und die Gefahren außerhalb des Gartens sind heute ganz andere. Unser moderner Lebenswandel hat sich gegen die Natur gewendet. Vielerorts betreiben wir Raubbau und zerstören mit unseren Emissionen unsere natürlichen Lebensgrundlagen, unter anderem durch Abgase, z. B. von Motoren und Heizungen, Abfallberge, diverse Chemikalien in der Landwirtschaft, Medikamentenrückstände im Wasser etc. Ein bedenkliches Bild. Wir alle leisten unseren Beitrag. In die eine und in die andere Richtung. Auch bei der Gartengestaltung.

Jeder Garten bietet die Chance, die Natur wieder etwas aufleben zu lassen. Ihr etwas zurückzugeben an Lebensraum, an Ursprünglichkeit, Vielfalt und Lebendigkeit.

Für die Natur ist ein völlig verwilderter Garten überhaupt kein Problem. Im Gegenteil. Pflanzen und Tiere können sich so wieder ungehindert ausbreiten. Doch dies freut weder Gartenbesitzer noch Nachbarn. Auch kleinere Schritte können bereits sehr viel bewirken.

Zum Beispiel eine Wildblumenwiese anstatt eines englischen Rasens. Sie benötigt weder Düngung noch Unkrautvertilger, sondern bietet zahlreichen Insekten und Kleintieren einen reichen Lebensraum. Allerdings gibt es Zeitabschnitte, während denen eine Wildblumenwiese etwas ungepflegt wirken kann. Um dies zu verhindern, kann man rundherum einen Randstreifen mähen und damit signalisieren, dass dieser Ort gepflegt und genau so gewollt ist.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, in einer Rasenfläche kleinere oder grössere Inseln mit Wildblumen anzusäen.

Eine Gartengestaltung nach dem Prinzip der ordentlichen Grenzen und Biodiversität schließen einander nicht zwangsläufig aus.

Naturnahe Elemente können mit formal gestalteten und intensiver gepflegten Inseln durchbrochen werden und umgekehrt. Der Fantasie und den Gestaltungsmöglichkeiten sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Damit naturnahe Lebensräume «salonfähig» werden, ist es wichtig, dass erkennbar ist, dass sich jemand um die Fläche kümmert.

Dies geschieht beispielsweise durch klare Begrenzungen wie eine präzise Führung von Wegen und Rabatten, ausgemähte Streifen entlang von Wiesenflächen und mit Gebäudebegrünung, die vor Türen und Fenstern zurückgestutzt wird. Dies weist auf bewusste Gestaltung und Ordnung hin.

Auch können interessante und kreative Elemente hervorgehoben werden, wie dekorative Steine und Totholzelemente oder sorgfältig platzierte Gefässe mit Sommerflor oder anderen dekorativen Pflanzen. Auch einzelne attraktive Ziergehölze oder Skulpturen können signalisieren, dass die Ästhetik sehr wohl wichtig ist.

Gut unterhaltene Gebäude und Infrastrukturen geben ein gepflegtes Bild ab und können ein etwas wilderes Erscheinungsbild im Garten durchaus «kompensieren».

In weiten Teilen der Bevölkerung hat sich zudem die Präferenz für den Grad an Ordnung verschoben. Eine Mehrheit der heutigen Schweizer Bevölkerung bevorzugt in Siedlungen eine Wohnumgebung mit naturnahen Bereichen.

Mehr über Gartengestaltung erfahren

© raeber-blog.ch – Tabea Räber, 6.9.2022

Unterschiede in der Gartengestaltung

Die Gartengestaltung richtet sich jeweils danach, welche Vorlieben der Gärtner bzw. der Gartenbesitzer hat und welche Umstände gegeben sind. Wieviel Zeit habe ich für die Pflege des Gartens übrig? Will ich Kräuter, Gemüse, Obst anpflanzen und ernten? Will ich vielleicht sogar einen Bio-Terra Naturgarten? Welche Pflanzen können an dem gewählten Ort wachsen?

Unterschiede in der Gartengestaltung brauchen unterschiedliche Werkzeuge

Der blühende Geranienbalkon

Meine Tante hat auf ihrem Balkon, an dem bereits meine Grossmutter eine wundervoll blühende, duftende Pracht an Geranien kultiviert hat, ein Meer von Pelargonien (so heissen Geranien richtigerweise). Die Balkonkästen quellen fast über vor lauter roten, weissen und pinken Blüten. Jedes Frühjahr pflanzt sie nach den Eisheiligen – Mitte Mai – die Pelargonien in ihre Blumenkästen. Auf die Frage nach dem Geheimnis der Blütenpracht sagte sie: «Immer gut düngen und giessen.» Dabei setzt meine Tante übrigens auf festen Dünger in Form von Düngestäbchen.

Die Weintrauben an der Hauswand

Meine Freundin Julia hat einen Weinstock, der an der Südseite ihres Hauses bereits bis in den dritten Stock wächst. Er würde vielleicht auch höher wachsen, aber das Haus hat nicht mehr Stockwerke. Der Wein wird jedes Jahr im Winter von ihrem Mann zurückgeschnitten und treibt im Frühjahr dann wieder kräftig aus. Letztes Jahr haben wir einen Steckling geschenkt bekommen, den wir in unserem Garten zu einer Pergola ziehen wollen. Wenn ich aber unsere mickrige Weinrebe in diesem Frühjahr mit dem prächtigen Weinstock am Haus meiner Freundin vergleiche, wächst in mir der Zweifel, dass wir in absehbarer Zukunft laue Sommernächte unter der Pergola geniessen können.

Das Gemüse auf der Terrasse

Meine Freundin Stefanie hat in den Social Media diese Woche Bilder von roten Erdbeeren, kleinen Mini-Melonen, scharfen Chilis, Tomaten und Auberginen gepostet. Auf meine Frage hin, ob sie im Garten ihrer Eltern jetzt Gemüse anpflanzt, antwortete sie, dass sie dieses Jahr auf ihrer Terrasse gärtnert. So können ihre Zwillinge jeden Tag beobachten, wie die Pflanzen wachsen und gedeihen, wie die Blüten sich in Früchte verwandeln. Die beiden Jungs dürfen das Fruchtgemüse selbst giessen, pflegen und ernten. Dabei lernen sie viel über das Gärtnern und über die Natur.

Das Gartenparadies hinterm Haus

Meine Schwester hat einen kleinen aber feinen Garten hinterm Haus. Hier wachsen versteckt im Schatten hinter der Garage kleine, süsse Walderdbeeren. Auf dem gepflegten Rasen stehen kleine Obstbäumchen, an denen Pfirsiche und Äpfel reifen. Am Zaun werden Kiwi und Weinreben von der Sonne verwöhnt und bringen von Jahr zu Jahr eine immer grössere Ernte hervor. In einem kleinen Beet gedeihen neben Lavendel und Rosen verschiedene Küchenkräuter, wie Schnittlauch, Rosmarin, Thymian, Basilikum, Dill und Peterli. Meine Schwester arbeitet sehr fleissig in ihrem Garten, pflegt die Blumen, mäht den Rasen, schneidet die Hecken, düngt und giesst die Pflanzen. Aber wenn sie einmal nicht im Garten arbeitet, hängt sie ihre Hängematte an einem Metallgestell auf (die Bäumchen sind noch nicht gross genug), geniesst die Ruhe und liest ein Buch.

 

Quellen:

 

Gartenbau: Profis für die «private Kleinoase»

Im Garten meiner Grossmutter gediehen neben Blumen und Beeren auch lange Reihen von Kartoffeln. Eine meiner ersten Bio-Lektionen lautete: Nicht nur Menschen mögen Kartoffeln, auch Käfer: Kartoffelkäfer! Wie ich es früher geschafft habe, ist mir heute ein Rätsel, aber ab und zu stapfte ich durch die Reihen und rückte den fetten, rostroten Larven der Kartoffelkäfer zu leibe. Das heisst, ich sammelte sie in einem Becken. Meine Grossmutter schickte die Schädlinge dann gnadenlos in den Flammentod … Viel lieber als Larven abzulesen, kreierte ich Blumenketten oder hielt Konversation mit den Hühnern der Nachbarn. Erde und alles, was mehr als vier oder – noch schlimmer – gar keine Beine hat, war und ist nicht meine Welt.

Dank professionellem Gartenbau, Aufwand einschränken und mehr geniessen
Dank professionellem Gartenbau, Aufwand einschränken und mehr geniessen

Buddelei für die Katz’

Gemüsebeete sind in unseren Gärten heute dünn gesät. Das Kultivieren von Kartoffel & Co. kostet Zeit und Kraft. Ein Garten soll hübsch und pflegeleicht sein. Mähroboter rollen lautlos über den Rasen. Durstiges Grün wird mit Zeitschaltuhr und System bewässert. Das Ringen mit widerspenstigen Gartenschläuchen oder Schleppen von Giesskannen war gestern. Doch auch in einem pflegeleichten Garten kann man einiges falsch machen. Das erlebte ich, als ich vor einigen Jahren beim Pflanzen einer Hecke half. Eine ganze Ladung Lebensbäume, auch Thuja genannt, aus dem Gartencenter eines Baumarkts stand bereit. Die etwa eineinhalb Meter hohen Bäumchen in der richtigen Höhe und aufrecht einzupflanzen, war gar nicht so leicht. Kurz bevor das letzte Lebensbäumchen in der Erde sass, hiess es auf einmal: Alles wieder ausbuddeln! Wir hatten die Pflanzen zu dicht gesetzt. Zudem zeigte sich später, dass manche Bäumchen nicht gesund waren und braun wurden.

Profis im Gartenbau zahlen sich aus

Wer von Anfang an einen Profi engagiert, der spart Kraft, Zeit und Nerven – und manchmal auch bares Geld. Denn Fachmänner und –frauen eines Gartenbau-Unternehmens verkaufen ihren Kunden keine kranken Pflanzen. Sie kennen die Herkunft und den Zustand ihres Sortiments. Und sollte sich doch mal ein faules Ei darunter gemogelt haben, so wird anstands- und kostenlos für Ersatz gesorgt. Spezialisten eines Gartenbau-Unternehmens arbeiten nicht nur mit Grün, sie denken auch für das Grün und achten deshalb auf umweltfreundliche Mittel und Materialien. Über Bodenbeschaffenheit, Nährstoffbedarf, nötige Pflege und Vorlieben der einzelnen Pflanzen wissen sie bestens Bescheid.

Freude am Garten das ganze Jahr über

Auch beim Gestalten und Verlegen von Verandas, Wegen oder Stegen – etwa über den schicken Goldfischteich –  ist man mit einer Gartenbau-Firma gut beraten. Ob Keramik, Stein, Gummi oder Holz – die Fachpersonen wissen, welches Material sich an welcher Stelle im Garten am besten macht, und wie man es instand halten und begrünen kann. Seien dies die lauschige Gartenlaube unter dem alten Kastanienbaum oder der mit Ziersteinen gepflasterte Sitzplatz, auf dem sich bis in den Herbst hinein die Abendsonne geniessen lässt. Profis aus dem Gartenbau sorgen dafür, dass «private Kleinoasen» das ganze Jahr über Freude bereiten.

Weitere Blogs / Artikel zum Thema

 

 

Gartengestaltung – da steckt mehr dahinter!

Kennen Sie das auch? Sie sehen einen Garten, der Ihnen gefällt. Schon entstehen Ideen für den eigenen Garten. Bald einmal stellt man fest, da steckt viel Arbeit hinter dieser natürlichen Schönheit. Mein Kollege Alex Mörgeli hat sich darum mit dem Thema Gartengestaltung näher befasst.

Gartengestaltung ist das eine, Gartenpflege, das andere
Gartengestaltung , da steckt mehr dahinter

Hinter Gartenplanung steckt viel Arbeit!

Sonntägliche Entdeckungen

Auf sonntäglichen Spaziergängen mit der Familie durchstreiften wir oft die Dorfquartiere. Dabei führte unsere Route an Gärten und Gartenanlagen unterschiedlicher Grösse und Gestaltung vorbei. Bei den einen handelt es sich um mehr oder minder gepflegte Gemüsegärten und bei anderen um kunstvoll angelegte Blumengärten, die mit Gartenzwergen, Plastiktieren und anderen Ziergegenständen geschmückt waren.

Das absolute Highlight auf diesen Streifzügen war aber jedes Mal der Besuch jener Gartenanlage, auf deren künstlich angelegtem Hügel ein stolzes Miniaturdorf stand. G

anz besonders erfreuten wir uns an der Eisenbahn, die sich durch diese Anlage schlängelte. Nur mit Mühe und der Aussicht auf ein Dessert konnten uns die Eltern jeweils dazu bewegen, weiterzugehen.

Freude am gepflegten Garten

Wie dieses Beispiel einer einzigartigen Gartengestaltung zeigt, erfreut ein gepflegter Garten nicht nur den Besitzer, sondern auch Nachbarn und daran vorbeigehende Spaziergänger. Ein solcher Garten will gepflegt sein. Deshalb ist die gründliche Planung des eigenen Gartens besonders wichtig. Hilfreich kann hier eine Checkliste sein. Will ich einen Blumen-, Gemüse- oder einen Kombigarten mit Blumen und Gemüse? Oder soll es sich vielleicht mehr um einen «Erholungsgarten» mit gepflegtem Rasen, Sträuchern, Gehweg und eventuell einem Gartenteich sein?

Die Lage entscheidet mit

Liegt der Garten an einer belebten Strasse und möchte man trotzdem den Gartensitzplatz geniessen, kann ein Sicht- und Schallschutz angebracht sein. Hier stellt sich die Frage, ob diese Abgrenzung aus einem Holz-, Kunststoff- oder Metallzaun bestehen soll, oder ob man den Schutz eines lebendigen Heckenzauns bevorzugt. Hier wiederum muss die Frage geklärt werden, welche Naturhecke am besten geeignet ist. Zu berücksichtigen bleibt auch, dass eine Naturhecke zwar meist schöner anzuschauen ist als ein toter Zaun, jedoch regelmässig gepflegt werden muss. Zurückschneiden, jäten und formen der Hecke, nicht zu vergessen das Laubräumen im Herbst.

Auch an «später» denken

In die Planung der Gartenanlage sollten auch zeitliche Aspekte miteinbezogen werden.

Wie viel Arbeitsaufwand kann und will ich für meinen Garten aufbringen?

Ein gesunder und fitter Mensch vermag mehr Gartenarbeit zu leisten als eine kränkelnde Person. Zudem sollte bedacht werden, dass die Pflege einer Naturhecke mit fortschreitendem Alter immer beschwerlicher werden kann.

Gartenplanung: Hilfe vom Fachmann, damit es gut kommt
Gartenplanung: Hilfe vom Fachmann

Fachmännische Hilfe

Für die Klärung all dieser Fragen empfiehlt es sich, den Rat einer Fachperson einzuholen. Gartenfachgeschäfte wie z. B. GGZ-Gartenbau.ch oder Keller-Meier.ch bieten Lösungen für sämtliche Wünsche und Budgets an. Meist lohnt es sich auch, sich von einer Gartenbaufirma ein Gesamtkonzept vorschlagen zu lassen.

Vor Wintereinbruch erledigen

Jetzt im Herbst sollte man daran denken, allfällige Reparaturen an Gehwegen, Umzäunungen und Gartenwerkzeugen vorzunehmen, sodass man im Frühjahr keine unliebsamen Überraschungen in Kauf nehmen muss. Ausserdem sollten im Herbst nicht winterfeste Kübelpflanzen zum Überwintern in Keller oder Scheune gebracht werden, damit sie vor Frost und Wind geschützt sind. Sträucher und Bäume sollten vor Wintereinbruch zurückgeschnitten werden. Dies hilft den Pflanzen, im Winter wertvolle Energie zu sparen, damit sie im Frühjahr wieder mit voller Kraft spriessen können.

Weiterführende Tipps zu Garten, Gartengestaltung und Gartenpflege:

Autor: Alex Mörgeli

Überarbeitet am 10.9.2019 ar