Der Schock nach Fukushima sass tief. Plötzlich war uns allen wieder schmerzlich präsent, welche Risiken wir in Kauf genommen hatten – für billigen und vor allem für viel Strom. Lange Zeit ging die Atomfrage im politischen Tagesgeschehen unter – nun war sie wieder topaktuell. Die Bundeskanzlerin beschloss einen radikalen Kurswechsel und den Atomausstieg des Wirtschaftsriesen Deutschland. Und in der Schweiz ging die Diskussion um Mühleberg bei Bern und Fessenheim im Elsass in ihre bisher hitzigste Phase.
Die grösste Energiequelle überhaupt
Parallel zu diesen Debatten gibt es aber auch eine Menge Menschen, die sich währenddessen fleissig und kompetent um Alternativen zum Atomstrom bemühen. Zu unserem Glück! Denn wir dürfen nicht vergessen: Rund 40 % des schweizerischen Stromverbrauchs wird aus AKWs gespeist, hingegen bloss 5 % aus erneuerbaren Energien. Wenn sich das ändern soll, muss schnell, intensiv und effizient an Alternativen gearbeitet werden. Allen voran bei der Nutzung der grössten Energiequelle überhaupt: der Sonne.
Photovoltaik erobert die Welt
Sonnenenergie kann quasi kosten- und vor allem gefahrlos überall auf der Welt genutzt werden. Ist eine Photovoltaik-Anlage einmal installiert, produziert sie während 30 Jahren zuverlässig Strom und verursacht dabei praktisch keine Wartungskosten. Die Idee, Energie aus Sonnenstrahlen zu beziehen, stösst immer breitflächiger auf Anklang. Gründe dafür sind neben der Atomkatastrophe in Japan: Sinkende Modulpreise, staatliche Zuschüsse und die Möglichkeit einer sicheren Anlage, die hohe Renditen verspricht.
In den 60er Jahren wurde die Photovoltaik erstmals in der Raumfahrt eingesetzt – heute finden wir sie in Taschenrechnern, an Fassaden, auf Hausdächern und bei Parkscheinautomaten.
Mit der Sonne schaffen wir die Wende
Die Energie der Zukunft kommt von der Sonne. Hier muss jetzt mit grossem Engagement seitens der Entwickler, Anbieter und Käufer investiert werden, sonst ist «die Wende» nicht zu schaffen. Deutschland geht hier übrigens vorbildlich und mutig voraus und verzeichnet zur Zeit die weltweit höchste Photovoltaik-Steigerungsrate, gefolgt von Italien, USA, China und Japan. In der Schweiz liefern Solarstromanlagen heute Strom für über 6’000 Haushalte. Solarzellen bedecken eine Fläche von insgesamt 225’000 Quadratmetern.
Das Potenzial der Sonnenenergie ist in der Schweiz noch lange nicht ausgeschöpft: Würden hierzulande nur die Dachflächen mit der stärksten Sonneneinstrahlung mit Solarzellen bestückt, könnte damit ein Drittel des landesweiten Strombedarfs mit ungefährlicher und kostengünstiger Solarenergie gedeckt werden …