Verpackungen beinhalten wesentlich mehr, als uns bewusst ist

Den Menschen bewusst machen, dass die Ressourcen beschränkt sind. Das ist ein Ziel von Fairphone. Sensibilisieren und einen anderen Umgang ermöglichen. Dafür steht das fair produzierte Smartphone. Was wir als alltäglich ansehen, kann in der Entstehung sehr komplex sein. Inzwischen wurden über 100‘000 Geräte verkauft. Ähnlich ist es bei Verpackungen aller Art. Sie sind auch selbstverständlich – und machen einen Drittel des weltweiten Mülls aus.  Verpackungen hier im Fokus.

Verpackungen aller Art: z. B. Lebensmittelverpackungen
Alles muss Produktgerecht verpackt werden.

Da sammelt sich Verpackung an

Wir halten sie tagtäglich in der Hand und sind uns doch nicht bewusst, was alles dahinter steckt. Die Rede ist von Verpackungen. Nehmen wir kurz einige Beispiele aus unserem Alltag. Kaffeerahm-Becherchen. Klein, fein und nach Gebrauch ab in den Abfall. Vielleicht öffnen wir eine neue Packung Milch, ein Stück Käse oder essen eine Frucht als Ergänzung zum Morgenessen. Brot, Müesli, etc. Dann kommt noch die Post dazu. Briefe, Kartons, seltener die Postbox.

Je nach beruflicher Tätigkeit, je nach Hobby, haben wir mehr Schnittstellen mit Verpackungen.

Rahm in grosser Verpackung produziert zwar weniger Abfall, wird aber, je nach Gebrauchszweck, in der Handhabung kompliziert. Käse im Offenverkauf, das ginge. Doch auch der muss eingepackt werden. Produkte stellen uns vor Herausforderungen! Da gehören auch die Kosten dazu.

Verpackungen: Schutz, Image, Stabilität
Der Onlineversand trägt das Seine zur Anforderung und zum Verbrauch von Verpackungen bei.

Anforderungen an den Preis

Weil vor allem Transport-Verpackung dem Endkunden ja nur bis zum Erhalt der Ware etwas nützt, will der Kunde dafür nicht allzu viel bezahlen. Zurück zu den Herstellungskosten. Diese stellen eine grosse Anforderung an die Produktion dar.

Das beste Resultat zum geringsten Preis – so lautet der Auftrag. Gerne noch möglichst effizient und umweltfreundlich.

Das ist zwar ein bisschen viel auf einmal, doch wie so oft, bestimmt der Markt. Und der Markt sind eben wir selbst. Verpackung präsentiert kommuniziert, vermittelt. Zwischen uns und dem Produkt.

Verpackung und ihre Industrie

Mit meinem Blog will ich der Industrie keine Kampfansage machen. Jeder ist froh, wenn er sein Produkt ohne Transportschaden erhält. Oder wenn ein Produkt gut gestaltet ist. Keine Frage.

Von der Industrie erwarte ich eine gewisse Investition in Nachhaltigkeit. Das Bemühen, Ressourcen schonend einzusetzen. Das ist nur umzusetzen, wenn wir als Endkunden mitmachen.

Wenn wir bereit sind, etwas mehr zu bezahlen oder beim Recyclingprozess mitzuhelfen. Insbesondere bei Kartonverpackungen sind wir Schweizer voll dabei. Trotzdem:

Verpackung ist wie das Smartphone ein Symbol für unseren täglichen Verbrauch. Wir müssen weiter nach Lösungen suchen – in der Produktion und in der Anwendung.

Das Thema «Verpackung» im Web:

Autor und redaktionelle Leitung

Andreas Räber, GPI®-Coach, Wetzikon
Andreas Räber, GPI®-Coach, Wetzikon

Andreas Räber ist seit über 40 Jahren im Verkauf, Marketing und Coaching tätig. Er hat die Ausbildung zum Lebensmittelverkäufer bis hin zum Filialeiter bei einem grossen Detailhandelsunternehmen in der Schweiz sehr erfolgreich abgeschlossen. Weiter war er acht Jahre Verlagsleiter in einem CD-, Kassetten-, und Videoverlag und ist darum mit dem Thema Verpackung bestens vertraut.

© raeber-blog.ch – überarbeitet 14.2.2022/ar

Verpackungen: Das Auge und neu auch die Vernunft entscheiden mit

Für den Kauf eines Produktes ist die Verpackung oftmals Match entscheidend. Wirken Verpackungen und Präsentationen sympathisch, entscheidet man sich eher für den Kauf eines Produktes, als wenn einem die «Hülle» schon nicht gefällt. Manch teures Parfum würde wohl kaum gekauft werden, würde es der Kundschaft in einer alltäglichen 0815 Flasche präsentiert. Füllt man aber das Duftwässerchen in ein exklusives Flacon ab, wertet dies das Produkt enorm auf. Es wirkt edel und wertvoll.

Wohin mit den Verpackungen?

Mehr und mehr achten umweltbewusste Kunden aber auch auf Entsorgung und Wiederverwendbarkeit einer Verpackung. Das Entsorgen der Verpackungen kann unter Umständen zusätzliche Kosten verursachen. Nicht jeder verfügt über einen grossen Keller oder Estrich, um dort sperrige Verpackungen bis zur nächsten Sammlung zu lagern. Für manche Verbraucher liegen auch die zentralen Sammelstellen nicht unbedingt am Weg.

Verpackungen: Manchmal eine Frage von Sicherheit, Sauberkeit, Umwelt und Preis
Verpackungen: Sie sollte nicht nur schön sein sonder auch andere Kriterien erfüllen.

Vorbildliche Detaillisten

Aufwändige Verpackungen verursachen höhere Kosten, die schlussendlich der Konsument zu berappen hat. Deshalb achten heute viele Produzenten auf günstige und umweltfreundliche Verpackungen, die sich entweder wieder verwenden lassen, oder aber nur geringen Platz im Müllsack einnehmen. Lobenswert sind auch jene Detaillisten, die ihrer Kundschaft die kostenlose Entsorgung von Pet-Flaschen, Druckerpatronen, Wasserkartuschen, PE-Milchflaschen u.v.m. anbieten.

Verbesserungswürdige Patentverschlüsse

Als eher nervend empfunden werden Verpackungen, die einen guten Zweck verfolgen, jedoch nicht bis zuletzt durchdacht sind. Da gibt es beispielsweise wieder verschliessbare Fleisch- und Käseverpackungen. Sie nützen wenig bis gar nichts, wenn sich die Lasche zum Aufreissen der Verpackung nicht wie vorgesehen öffnen lässt. Oftmals erfordert das Öffnen einen ziemlichen Kraftakt. Abgerissene Fingernägel, ja sogar blutende Finger können die Folge sein, weil man beim Öffnungsvorgang ausrutscht und sich dabei an einer scharfen Plastikkante verletzt.

Übergrosse Verpackungen im Postversand

Fragen lösen oft auch die riesigen Post-Pakete für ein kleines Produkt aus. Dieses befindet sich meist schon in einer Verpackung, der Originalverpackung nämlich. Dass ein Produkt gegen äussere Beschädigungen geschützt sein sollte, ist einleuchtend. Dass man jedoch übergrosse Kartons dafür verwendet, nicht. Der leere Raum im Karton muss ja wiederum ausgefüllt werden. Mit Plastik, Luftkissen, alten Zeitungen, Packpapier oder «Chips». Alles gut und recht, nur muss dieses Material wiederum entsorgt werden.

Verpackung ist Botschaft. Doch gibt es andere Lösungen?
Verpackung ist Botschaft. Wie z.B. beim Pizza-Servce. Doch, gibt es andere Lösungen, die von vorneherein umweltschonender sind?

Verpackungen sind ein gemeinsames Projekt von Kunden und Produzenten

Kunden wünschen sich Transparenz und Ehrlichkeit, sowohl bei der Produktion, wie beim Marketing. Keine Vorspiegelung falscher Tatsachen, sondern ausgereifte Verpackungen ohne Mogeleffekt.

Offen bleibt die Frage, ob wir als Konsumenten bereit sind, etwas mehr für ein Produkt zu bezahlen, wenn dadurch die Produktion der Verpackung verbessert werden kann. Kosten und Nachfrage liegen hier im Spannungsfeld. Gefordert sind darum beide: Der Verpackungsproduzent und der Konsument.

Das Thema Verpackung auf raeber-blog.ch

Weiterführende Links zum Thema Verpackungen:

Überarbeitet am 20.1.2017/ar