Verlässt ein*e Mitarbeiter*in das Unternehmen oder wird eine neue Stelle oder Abteilung geschaffen, suchen viele Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt nach neuen Fachkräften. Bei einer externen Personalbeschaffung ist die Kandidatenauswahl meist viel grösser als bei einer internen Personalbeschaffung. Unterstützung bei der Suche bieten Personaldienstleister, von denen es viele gibt. Woran aber erkennt man die wirklich guten?
Externe Rekrutierung – was ist das?
Bei der externen Rekrutierung versuchen Unternehmen, Kandidat*innen für sich zu gewinnen, die bislang noch nicht Teil ihres Unternehmens sind. Wenn Unternehmen Mitarbeiter suchen, etwa für eine neue oder vakante Stelle und intern nicht fündig werden, kommt die externe Personalbeschaffung zum Einsatz.
Welches sind die Vorteile der externen Personalbeschaffung?
Die externe Personalsuche bietet eine Reihe von Vorteilen:
- grössere Auswahl an Bewerbern mit unterschiedlichen Kompetenzen und Fähigkeiten. Das steigert die Wahrscheinlichkeit für das Unternehmen, die vakante Stelle mit den idealen Kandidat*innen besetzen zu können.
- Kandidat*innen entsprechen dem Anforderungsprofil besser: Kommen externe Kandidat*innen zum Einsatz, so erfüllen sie die Anforderungen meist besser als interne Kandidat*innen, weil die Reichweite und damit auch die Bewerbermenge grösser sind.
- bessere Wachstumsmöglichkeiten für das Unternehmen: Externe Fachkräfte bringen frisches Know-how ins Unternehmen, was dem Unternehmen neue Perspektiven eröffnet. Häufig ist die Akzeptanz neuer Mitarbeiter*innen in der Belegschaft grösser und das Engagement einer neuen Fachkraft kann leichter auf bestehende Mitarbeiter*innen übergehen.
- neue Blickwinkel: Externe Fachkräfte bringen unterschiedliche Erfahrungen und frische Ideen ins Unternehmen. Die Unternehmen profitieren davon, andere Vorgehensweisen kennenzulernen oder so einen Einblick in den Wettbewerb zu erhalten. Das lockert auch festgefahrene Strukturen.
- mehr Vielfalt: Unternehmen profitieren gerade bei diversen Teams von einem Zugang zu vielfältigen Erfahrungen, Fähigkeiten und Expertisen. Das wirkt sich positiv auf die Verbesserung des Status Quo aus.
Auf welche Punkte muss man bei der Evaluation achten?
Mitarbeiter suchen mit externen Möglichkeiten der Personalbeschaffung ist nicht kompliziert, wenn einige zentrale Punkte berücksichtigt werden. Hier eine Checkliste für ein Beispiel Vorgehen. Externe Dienstleister sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Anwendung eines Tarifvertrags: Der Tarifvertrag stellt die Basis für die Zusammenarbeit zwischen Personaldienstleister, Arbeitnehmer und Kundenunternehmen dar.
- unbefristete Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis: Personaldienstleister sind prinzipiell erlaubnispflichtig.
- angemessene Haftpflichtversicherung: Damit eine ausreichende Betriebshaftpflichtversicherung gewährleistet ist, muss der Personaldienstleister besonders das Kriterium des Auswahlverschuldens berücksichtigen.
- angemessene Löhne und Arbeitsbedingungen: Löhne und Arbeitsbedingungen müssen den gesetzlichen Mindestanforderungen genügen.
- Arbeits- und Gesundheitsschutz: Zeitarbeiter*innen bleiben stets Beschäftigte des Personaldienstleisters und damit auch in dessen gesetzlicher Unfallversicherung.
- webbasiertes Personalrekrutierung Konzept: Herkömmliche Personalrekrutierung Konzepte wurden mittlerweile von webbasierten Methoden abgelöst. Digitale Managementsysteme und Online Jobbörsen sind heute das Mittel der Wahl.
Wie lässt sich die externe Personalbeschaffung möglichst effizient gestalten?
Um den Bewerbungsprozess durch alle Stadien hindurch genau zu verfolgen und die Kommunikation mit den Bewerbern zu automatisieren, empfiehlt sich ein Bewerbermanagementsystem.
Die wichtigsten Anforderungen an die Bewerber*innen gehören in die Stellenbeschreibung. Die Anzeige sollte so lang wie nötig und so kurz wie möglich gehalten sein. Zu spezifische Ausschreibungen können Bewerber*innen abschrecken und die Suche unnötig verlängern.
Während des Bewerbungsprozesses ist eine kontinuierliche Kommunikation mit den Bewerber*innen wichtig, damit sich diese nicht frühzeitig zur Konkurrenz verabschieden. Ausserdem sollten Unternehmen gezielt dort nach Fachkräften suchen, wo sich diese aufhalten. Es spart Ressourcen, die Zielgruppe dort anzusprechen, wo sie in grosser Dichte anzutreffen ist – das können Fachportale, Karrierenetzwerke oder Messen sein.
Die Identifizierung mit der Unternehmenskultur spielt eine wichtige Rolle bei der langfristigen Zufriedenheit und Treue von Mitarbeiter*innen. Am besten prüft man daher frühzeitig, ob potenzielle Interessent*innen auch wirklich zum Unternehmen passen und dessen Werte mittragen.
Mögliche Gefahren bei der Wahl eines falschen Personaldienstleisters
Wer über einen Personaldienstleister neue Mitarbeiter rekrutieren möchte, sollte zunächst sicherstellen, dass es sich bei dem Anbieter seiner Wahl um einen vertrauenswürdigen Partner handelt. Ein Personaldienstleister muss einige Voraussetzungen erfüllen, damit er sich auf legalem Terrain bewegt. So muss er über eine gültige Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis verfügen. Auch etwaige Unbedenklichkeitsbescheinigungen sollte ein vertrauenswürdiger Personaldienstleister vorweisen können: Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Berufsgenossenschaft, des Finanzamtes oder der Krankenkassen.
Wird bei der externen Rekrutierung auf einen Personaldienstleister zurückgegriffen, sollten Unternehmen die Bonität des Dienstleisters abfragen, um keine unangenehmen Überraschungen zu erleben. Bezüglich der Vorfinanzierung der Löhne des eingesetzten Personals durch den Dienstleister muss eine ausreichende Liquidität sichergestellt sein. Geht es um die Seriosität des Anbieters, sollte diese durch geeignete Bewertungsportale belegt sein.
© raeber-blog.ch – Autorenteam, Barbara B. Meyer – 10.10.2022
Das Thema externe Personalbeschaffung im Web
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