Vapor Smoothing – von A bis Z

Vapor Smoothing? Was ist das denn? Etwas was in der Kunststoffprototypen-Herstellung relevant ist – ja die übliche Qualität revolutioniert! Was ist das Geheimnis einer erfolgreichen Serienproduktion? Lange Zeiten waren es schnelle und effiziente SLS-Anlagen sowie eine grosse Materialvielfalt. Doch das ist heute nicht mehr genug. Der hart umkämpfte Markt verlangt nach innovativeren Lösungen. Eine dieser innovativen Lösungen: Die Produktion von seriennahen Bauteilen beginnt bereits in der Prototypenphase. Und genau hier kommt Vapor Smoothing in Spiel. Die Weltneuheit hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Sie will bisherige SLS-Anlagen verfeinern und damit die Serienproduktion revolutionieren.

Das Problem

SLS-Teile haben meist eine raue Oberfläche. Und genau diese raue Oberfläche kann gelegentlich für funktionale Probleme sorgen – ganz besonders im Medizinbereich. Die grösste Sorge: Die rauen, leicht porösen Oberflächen sind wie ein Paradies für Keime und Bakterien. Hier fühlen sie sich pudelwohl. Aber zum Glück lässt sich dieses Schlaraffenland einfach und schnell zerstören.

Mithilfe von modernster Technologie lassen sich feine, spritzgussähnliche Oberflächen herstellen, die Schmutz, Keimen und Bakterien vehement den Weg versperren.

Ähnliche Probleme mit rauen Oberflächen sind bei luft- und fluidführenden Teilen zu beobachten. Der grosse Nachteil: Die Strömungswiderstände und Turbulenzen nehmen besorgniserregend zu. Hinzu kommt die mühsame Reinigung der Membran.

Nicht selten lässt sie sich nicht vollständig säubern, was Anwendungsprobleme zur Folge hat.

Nicht aber nur die Funktionalität spielt bei SLS-Bauteilen eine Rolle. Auch die Ästhetik ist längst nicht mehr zu unterschätzen. Feine, spritzgussähnliche Oberflächen sind gefragter denn je.

Vapor Smootning; Ein Volltreffer für homogene und hydrophobe Oberflächenqualität
Vapor Smootning; Ein Volltreffer für homogene und hydrophobe Oberflächenqualität

Vapor Smoothing hat die Lösung

Vapor Smoothing will SLS-Bauteile nachhaltig verbessern – sowohl funktional als auch ästhetisch. Das Konzept: Mit den hochmodernen Anlagen lässt sich eine neue homogene und hydrophobe Oberflächenqualität erzielen. So kann das innovative Postprocessing die gesamte Serienproduktion revolutionieren.

Eine spiegelglatte und hydrophobe Oberfläche ohne Fremdstoffauftrag? Das ist ohne chemische Glättung gar nicht denkbar. Umso wertvoller ist Vapor Smoothing.

Die fortschrittliche Technik entfernt erfolgreich die Rissinitiierung. Das wünschenswerte Resultat: Die Ermüdungsfestigkeit und die Bruchdehnung der unterschiedlichen Baustoffe verbessert sich nachhaltig.

Ein weiteres Plus: Für viele Anwendungen braucht es eine wasserabweisende Oberfläche, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Und genau darum kümmert sich Vapor Smoothing. Sämtliche Oberflächen der SLS-Bauteile lassen sich mit der neuen Technik versiegeln und wasserdicht machen – selbst Oberflächen im Inneren.

Und wie sieht es bei filigranen Formpartien aus? Bestens, selbst feinste Gebilde sind mit der Vapor Smoothing-Technik ohne Probleme zu glätten. Mit Trowalisieren war ein derartiger Effekt bislang nicht umsetzbar.

Die Vapor Smoothing-Vorteile auf einen Blick

  • feine und geschmeidige Oberflächen, die für eine besonders angenehme Haptik sorgen – vergleichbar mit Spritzgussteilen
  • Oberflächen mit höchsten Hygienestandards dank mikroskopisch glatter Strukturen
  • hervorragende Gleitfähigkeit
  • eine gleichmässigere und ästhetischere Einfärbung (Die Oberflächen saugen die Farbpigmente beim Tauchfärben sichtbar stärker ein.)
  • Bauteile mit spürbar stärkerer Biege- und Zugfestigkeit
  • dichte Teile ganz ohne Infiltration dank hydrophober Strukturen
  • einfachere Veredelung durch Tauchfärben oder Lackieren
  • neue innovative Möglichkeiten im Lebensmittel- und Sanitärbereich dank wasserabweisender, hygienischer Oberflächen

Nachgefragt: Wo genau kommt die moderne Vapor Smoothing-Technik eigentlich zur Anwendung?

  • bei der Herstellung seriennaher Prototypen in sämtlichen Industriesektoren
  • bei der Produktion von Bau- und Anbauteilen in der Medizinaltechnik, wo feine und hydrophobe Oberflächen dringend gebraucht werden. Weshalb? Sie sollen die Verbreitung von Keimen und Bakterien verhindern und die Reinigung mit Alkohol und anderen Desinfektionsmitteln vereinfachen. Dies gilt insbesondere für Knochen, Schädel und chirurgische Geräte in der Lehre.
  • bei der Herstellung von sanitären Baustücken – vor allem bei Fittings und Rohrverbindungen. Im Idealfall weisen diese Erzeugnisse nämlich eine genauso feine und hydrophobe Oberfläche wie PVC auf.
  • bei der Fertigung von Bestandteilen von Kaffeemaschinen-Prototypen, die eine besonders feine und wasserabweisende Oberfläche erfordern. Dies gilt speziell für Bauteile, die Extremtemperaturen von 170 Grad und aufwärts standhalten müssen wie zum Beispiel Venturidüsen oder Brüheinheiten.
  • Postprocessing bei der Geschirrproduktion im Kulinarikbereich. Der grosse Vorteil: Die feinen Oberflächen lassen sich selbst von hartnäckigen Verschmutzungen wie Ketchup und Sossen mühelos befreien.
  • bei der Fertigung von Greifern im Bereich Robotik: Durch den modernen chemischen Glättungsprozess lassen sich feinkristalline Pulverkörner besser binden, sodass andere Bestandteile nicht kontaminiert werden.
  • im Medicalbereich, insbesondere beim Einfahren automatisierter Abläufe

Tipps für ein starkes Design

Nicht nur die Funktionalität, auch das Design spielt eine Rolle. Umso wichtiger ist ein ordentliches Äusseres. Doch wie gelingt dieses ordentliche Äussere? Wie genau funktionieren die Veredelungsprozesse? Hier sind die besten Design-Tipps kurz zusammengefasst:

  • nicht «überglätten»: An scharfen Innenkanten darf es ein kleiner Radius sein. So lassen sich störende Hohlräume effektiv umgehen.
  • Als Wandstärke bietet sich mindestens 1 Millimeter an. Nur so können Defekte und Deformationen ausgeschlossen werden.
  • Ideal sind gleichmässige Wandstärken wie beim Spritzguss.

Gesundheits- und Sicherheitstests mit Bravour bestanden

Was haben die Medizin-, Kosmetik-, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie gemeinsam? Sie alle müssen hohe Sicherheits- und Gesundheitsstandards erfüllen.

Ansonsten könnten sie das Wohl des Konsumenten in Gefahr bringen. Nicht ohne Grund durchlaufen sämtliche Produkte regelmässig umfassenden Sicherheits- und Gesundheitstests. Dies gilt selbstverständlich auch für die neue Vapor Smoothing-Technologie. Auf Herz und Nieren wurde sie bereits geprüft und das Ergebnis ist eindeutig: Der moderne Ansatz besteht alle Prüfungen mit Bravour. So ist es offiziell: Die Technik ist nicht nur fortschrittlich, sondern auch sicher. Kund*innen können sie bedenkenlos im Arbeitsalltag verwenden.

Der Beweis: In mikrobiologischen Tests wurden 6 rohe SLS-Teile aus PA12 und 6 bearbeitete SLS-Bauteile aus PA12 auf grampositive und gramnegative Bakterien untersucht (MRSA bzw. E. coli). Und die Bilanz fällt positiv aus: Die geglätteten, antimikrobiellen Teile geben Grund zur Freude. Sprich:

Das Bakterienwachstum hat sich an den chemisch geglätteten Teilen spürbar verringert.

Anders sieht es bei den unbehandelten Teilen aus. Sowohl MRSA- als auch E.coli-Bakterien nahmen im Laufe der Zeit merklich zu. Somit beweisen die Studien, dass die Vapor Smoothing-Technik das Bakterienwachstum auf bearbeiteten Flächen deutlich senkt.

© raeber-blog.ch – Autorenteam, Jana Winter, 17.11.2022

Vapor Smoothing im Web

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