Wenn man in der Natur nachschaut, wie eine optimale Verpackung aussieht, landet man schnell bei Bananen und Eiern. Nahtfreie Verpackung, einfach zu öffnen, biologisch abbaubar, schützt den Inhalt optimal vor Verderben und Einflüssen von aussen. Man sieht die Hülle und weiss auf den ersten Blick, was drin ist. Zugegebenermassen kann man beim Ei nicht sicher sein, ob es roh, wachsweich oder hart ist; aber man weiss ganz sicher, dass ein Ei in der Schale steckt.
Einziger Nachteil der Eier- und Bananenschale: sie sind der modernen Transportlogistik nicht gewachsen. Heutzutage sollte alles stapelbar sein und genau auf Norm-Paletten oder in Übersee-Container passen. Und so müssen sich die eigentlich von Natur aus optimal verpackten Eier und Bananen in Eierschachteln und Bananenkisten quetschen, hochstapeln und tausende von Kilometern durch die Weltgeschichte transportieren lassen.
Warten auf die Evolution?
Nun könnte man auf Evolution warten (oder alternativ gentechnisch eingreifen), bis Bananen nicht mehr gebogen und optimal stapelbar wären und Eier sich in eine würfelige Struktur begäben, die zum einen statisch optimal und dazu bruchsicherer wäre. Diese Vision ist leider utopisch.
Etwas Karton, ganz viel Plastik und ein bisschen Müesli
Die Pappschachteln im Supermarkt bringen die Kunden mit hochwertiger Grafik und grossartigen Werbeversprechen dazu, zuzugreifen. Nach dem Genuss des Müeslis und dem damit verbundenen Studium der Verpackung und ihrer Botschaften bleibt ein kleiner Berg Verpackung übrig:
Eine Pappschachtel, eine verkrümelte Kunststofftüte, in der das Müesli drin war, und ein Milch-Tetra-Pak. Denn normalerweise bekommt man nicht mehr jeden Morgen seine Milch in der Mehrwegflasche in den Milchkasten gestellt.
Die Pappschachtel wird im Altpapier recycelt. Die krümelige Kunststofftüte und der leere Tetra-Pak landen meist im Hochofen oder auf der Deponie und belasten damit die Umwelt.
Essbare, biologisch abbaubare oder wiederverwendbare Verpackungen
Wäre es nicht grossartig, wenn das Müesli stattdessen in einer biologisch abbaubaren Tüte aus Papier oder Bio-Einwegbeuteln (z. B. aus Biokunststoff wie Polymilchsäure (PLA) oder Celluloseacetat) verpackt wäre?
Wenn ich es mir gar recht überlege, wäre es nicht noch viel grossartiger, wenn das Müesli in einer essbaren Verpackung aus Esspapier (Oblaten) verkauft würde?
Weg von Einweg- hin zur Mehrweg-Verpackung
Neben dem Verzicht auf erdölbasierte Rohstoffe und Kunststoffe in der Verpackungsindustrie wäre es von Vorteil, wenn man sich wieder weg von der Einwegverpackung hin zur Mehrwegverpackung orientieren würde. In manchen Bioläden ist es schon Realität, dass man sein Müesli selbst in mitgebrachte Verpackungen abfüllen kann. Ein Einkauf mit dem Korb auf dem Gemüsemarkt oder mit der Glasflasche beim Bauern um die Ecke wäre auf jeden Fall ein guter erster Schritt.