Was bedeutet Theologie, was ist ihr Ziel und was steckt genau hinter diesem eher mit einer konservativen Denkhaltung verbundenen Begriff?
Der Begriff Theologie stammt aus dem Griechischen und bedeutet «die Lehre von Gott». Es gibt verschiedene theologische Lehren von verschiedenen Göttern. In der Antike stand der griechische Begriff ursprünglich für die polytheistische Götterwelt in Griechenland. Wenn wir heute in der Schweiz von Theologie sprechen, meinen wir meist christliche Theologie. Wobei es eigentlich keine allgemein christliche Theologie gibt. Vielmehr bezieht sich die Theologie jeweils auf eine bestimmte christliche Konfession.
Es gibt es eine Vielzahl an christlichen Theologien:
- katholische Theologie
- evangelische Theologie
- russisch-orthodoxe Theologie
- griechisch-orthodoxe Theologie
Daneben gibt es weitere monotheistische Theologien wie die islamische oder jüdische Theologie, die auch zu den abrahamitischen Religionen zählen. Es gibt jedoch auch polytheistische Theologien, wie die hinduistische Theologie. Im Gegensatz dazu ist der Buddhismus keine theistische Religion, es steht also kein «Gott» im Zentrum der buddhistischen Lehre. Deshalb gibt es auch keine buddhistische Theologie.
Unterschied zwischen christlicher Theologie und Religionswissenschaften
Theologie und Religionswissenschaften sind beides religionsbezogene Wissenschaften. Die Theologie befasst sich vorwiegend mit den «inneren Fragen» einer Religion.
Das heisst, es werden vorwiegend die glaubensbezogenen Inhalte erforscht.
Die unterschiedlichen Kirchen haben einen Einfluss auf die Lehren, die in der jeweiligen Theologie behandelt werden. Im Gegensatz dazu behandeln die Religionswissenschaften die kulturellen und soziologischen Aspekte der Religionen. Die Kirchen haben hierauf keinen Einfluss.
Die Bibel ist ein uraltes Buch mit aktueller Botschaft
Sicherlich denken Aussenstehende häufig, dass christliche Theologie nicht mehr aktuell und modern sei. Die Bibel ist zugegebenermassen ein echt uraltes Buch. Trotzdem sind die biblischen Botschaften auch heute noch zeitgemäss.
Die zehn Gebote im Alten Testament aber auch die christlichen Werte im neuen Testament vermitteln Nächstenliebe, Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Treue als christliche Tugenden. Werte, die fest in unserer Gesellschaft verankert sind.
Kurz gesagt: Ein moralisch gut erzogener Schweizer konnte gar nichts anderes als auch ein guter Christ sein. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich. (Quelle: Freikirchen antworten auf Vorurteile (PDF))
Welche Lehre können wir als neuzeitliche Menschen aus der Theologie ziehen?
Viele Regeln und Werte, die in der christlichen Theologie und von den unterschiedlichen Religionen vermittelt werden, werden heute durch Gesetze und durch staatliche Institutionen geregelt. Manche Kirchen sind modern und fortschrittlich, gehen mit der Zeit. Andere Glaubensgemeinschaften sind in der Vergangenheit stehen geblieben und entwickeln sich nicht weiter.
Als aufgeklärte, neuzeitliche Menschen sollten wir jeder Einzelne selbst für uns entscheiden, welche Lehren wir aus der Bibel ziehen wollen.
Die theologische Lehre der reformierten Kirchen ist nah am Leben und am Alltag der Gemeindeglieder. Viele Gläubige orientieren sich stark an der Bibel. Bibelarbeit und gemeinsames Beten können oft Antworten auf Lebensfragen und Lösungen für private Probleme bieten. Aus der Heiligen Schrift und dem Miteinander, aus Singen, Beten und Lobpreis schöpfen viele gläubige Christen Kraft.
Quellenangaben: