«Sorgen machen mir die Leute ab 45. Die haben heute keine Chance mehr.» Diese Aussage habe ich auf Ausbildung-Erwachsenenbildung.ch (nicht mehr online) gelesen. Ursprünglich handelt es sich um ein Zitat eines Unternehmers der von der NZZ interviewt wurde. Würde ich dieser Aussage glauben, hätte ich als 45+ Mensch im Falle eines Falles, keine Chance mehr eine neue Arbeitsstelle zu erhalten. Kann dies so gesagt werden? Wie bei vielen anderen Aussagen, lohnt es sich einige Gedanken darüber zu machen.
Wann hat man als «45er plus» keine Chance mehr? Spielt da nicht auch ein bisschen die Vergangenheit mit? Folgende Punkte wirken destruktiv auf eine Bewerbung:
- Schlechter Auftritt in Facebook und anderen Social Medias.
- Praktisch keine Weiterbildungen mehr gemacht.
- Klar belegte Schwierigkeiten im Umgang mit Vorgesetzten.
- Zurückhaltende Integration im Team, sondert sich aus.
- Schwieriger Umgang mit Kunden, sofern Direktkontakte möglich sind.
Als «45er plus» kann ich aber auch zahlreiche belegbare Vorteile haben:
- Berufs- und Lebenserfahrung
- Krisenerfahrung
- Sozialkompetenz und Empathie
- Ruhender Pool in hektischen Zeiten.
- Evtl. schon mehrere technische Entwicklungen miterlebt = breites Wissen
Die aufgeführten Punkte haben einen Einfluss auf die geleistete Qualität der Arbeit.
Mir persönlich machen die Unternehmer sorgen, die nur an die körperliche Leistung denken. Erfolg ist nicht nur von Schnelligkeit abhängig. Die Qualität der Leistung entscheidet ebenfalls, ob Kunden wieder kommen. Das darf nicht unterschätzt werden. Als «45er plus» ist man jedoch aufgefordert, sich immer wieder weiter zu bilden und den «Marktwert» zu steigern beziehungsweise zu halten. Ob Erwachsenenbildung nützt hängt aber letztendlich vom Gesamtauftritt und vom Gesamteindruck ab.