Zyklon «Pam» trifft Vanuatu

In der Nacht von Freitag, 13. März 2015 auf Samstag traf der Wirbelsturm «Pam» den kleinen Inselstaat Vanuatu nordwestlich von Australien mit voller Wucht. «Pam» war ein Zyklon der höchsten Kategorie, die Sturmböen erreichten Spitzengeschwindigkeiten von unglaublichen 330 Stundenkilometern. Der Sturm hatte eine unglaubliche Zerstörungskraft: 90 % aller Häuser sind dem Erdboden gleich gemacht, Zehntausende Menschen wurden obdachlos und warten dringend auf Hilfe.

Naturkatastrophen können alle treffen
Naturkatastrophen können alle treffen

Weltrisikobericht 2014: Vanuatu auf Platz 1

Das Unglück in Vanuatu war zu erwarten gewesen. Im Weltrisikobericht des «Bündnis Entwicklung Hilft» steht Vanuatu seit einigen Jahren auf Platz 1, sprich es hat das weltweit höchste Katastrophenrisiko: Erdbeben, Vulkanausbrüche und – wie zuletzt «Pam» – Tropenstürme können die pazifische Inselgruppe jederzeit treffen.

Hinter Vanuatu – allerdings mit grossem Abstand, was das absolute Risiko betrifft – rangieren die Philippinen, Tonga, Guatemala und Bangladesch auf den Rängen 2 bis 5. Das geringste Katastrophenrisiko tragen Malta (Platz 170) und Katar(Platz 171). Die Schweiz hat ein relativ geringes Risiko und liegt im Weltrisikobericht 2014 auf Platz 155.

Zwei Drittel der Menschen sind akut von Naturkatastrophen bedroht

Sie passieren überall auf der Welt, sind oft fern und gehen uns doch so nah. Vielleicht erinnern Sie sich ja auch an:

  • die Hitzewelle in Europa im August 2003
  • den Tsunami im Indischen Ozean, 26. Dezember 2004
  • das Alpenhochwasser in der Schweiz im August 2005
  • den Hurrikan «Katrina», August 2005
  • das Erdbeben in Haiti, 12. Januar 2010
  • das Erdbeben mit Tsunami und Atomkatastrophe in Japan, März 2011

Sie passieren immer häufiger und sie richten immer grössere Schäden an. Scheinbar gibt es keine äusseren Ursachen, aber die Indizien häufen sich, dass die globale Erwärmung – verursacht durch uns Menschen – für viele Katastrophen verantwortlich ist.

Humanitäre Hilfe stösst an ihre Grenzen

Der Schweizer Aussenminister Didier Burkhalter sagte im März 2015 bei der UNO-Konferenz zur Katastrophenvorsorge im japanischen Sendai, dass der heute übliche Mechanismus der humanitären Hilfe als Antwort auf Katastrophen an seine Grenzen stosse. Deshalb müsse die Hilfe von einer Reaktion hin zu vorbeugenden Massnahmen wechseln. Dieser Wechsel sei anspruchsvoll, sagte Burkhalter gemäss Redetext. Es sei einfacher, öffentliche Gelder für die Soforthilfe aufzutreiben als für Präventionsmassnahmen. Deshalb müsse die Politik jetzt ein Zeichen für einen solchen Paradigmenwechsel setzen, sagte er den Konferenzteilnehmern in Japan.

Helfen Sie Menschen in der Not

Über vertrauenswürdige Hilfswerke, wie beispielsweise die Schweizer Organisation «Tearfund», können Sie mit Ihren Spenden Menschen in akuter Not helfen. Neben der Nothilfe bietet «Tearfund» jedoch auch weitere Hilfsprojekte an. Diese Projekte können Sie mit einem regelmässigen Projektpaten-Beitrag ab 30 Franken pro Monat unterstützen. Ihre Spenden werden zu mindestens 80 % in der Projektarbeit eingesetzt und sind zudem von den Steuern abziehbar.

Es ist an uns, den Klimawandel zu stoppen

Aber auch ohne finanzielle Hilfe können Sie dazu beitragen, den Klimawandel zu stoppen und den Menschen in den gefährdeten Gebieten zu helfen. Versuchen Sie doch einfach weiter, Ihre Gewohnheiten zu ändern und umweltbewusster zu werden:

Brauchen Sie heute wirklich das Auto oder könnten Sie nicht auch zu Fuss oder mit dem Velo einkaufen gehen? Müssen Sie im Frühling wirklich noch die Heizung aufdrehen oder langt es nicht vielleicht, einen Pullover und ein Paar Wollsocken drüberzuziehen? Müssen die eigentlich saubere Hose und das T-Shirt wirklich nach nur einmaligem Tragen in die Wäsche oder könnte man sie nicht vielleicht doch noch mal anziehen?

Quellenangaben: